Visualisierung Agrarmanagerin

Von der Tagebaulandschaft zu lebenswerten Freiräumen

Arbeit in der Koordinierungsgruppe

Freiraumkonzept Strukturwandel im Rhein-Kreis Neuss

Ort: Rhein-Kreis Neuss

Größe: 57.644 ha

Bearbeitungszeitraum: 2022 – 2023

Auftraggeber:in: Rhein-Kreis Neuss, Freiraum- und Landschaftsplanung

Aufgabe: Konzeptentwicklung, Partizipation

Der Rhein-Kreis Neuss gehört zu den bevölkerungsreichsten Braunkohleabbaugebieten Deutschlands. Seine Freiräume befinden sich im stetigen Wandel. Braunkohlegruben wandern, Halden werden aufgeschüttet und Teilgebiete rekultiviert. Mit dem Strukturwandel wird es weitere landschaftliche Veränderungen geben, für deren Gestaltung in einem Freiraumkonzept Visionen entwickelt werden.

Mit dem Freiraumkonzept bauen wir auf bestehende Konzepte und Planungen auf, die in sechs Themenkarten zur Charakterisierung des Kreises zusammengestellt wurden. Diese Grundlagen verknüpfen wir mit Ideen und Bedarfen der Bürger:innen, der Kommunen und der lokalen Akteur:innen.

Im Frühjahr 2022 startete mit einem Stakeholder-Workshop die Beteiligung der Vertreter:innen der Kommunen, Kreis-, Regional- und Landesverwaltungen sowie Akteuren aus Wirtschaft, Planung und von Naturschutzverbänden. Die Kommunen Grevenbroich, Jüchen und Rommerskirchen sind besonders stark vom Strukturwandel betroffen. Sie werden im Konzept in den Fokus gerückt. Vertreter:innen aus den Kommunen und lokale Expert:innen wurden in Workshops zu verschiedenen Arbeitsschritten beteiligt. Ergänzend wird der Prozess durch eine vielseitig besetzte Koordinierungsgruppe begleitet. Sie dient als inhaltliche Kontrollinstanz.

Über einen Zeitraum von drei Monaten haben fast 500 Bewohner:innen des Kreises ihre Ideen für eine lebenswerte Entwicklung der Freiräume in einer kartenbasierten Online-Beteiligung eingebracht. Die Teilnehmenden haben wichtige Wegeverbindungen zum Spazieren, Wandern, Joggen, Radfahren und Reiten eingezeichnet. Wir wollten zudem von ihnen wissen, welche Qualitäten sie im Freiraum sehen. Welche Ziele soll sich der Kreis für die Entwicklung seiner Freiräume setzen? Unter anderem wurden 1954 besondere Orte und Ideen für die Freiräume des Kreises in der Karte markiert.

Auf Basis der Beteiligungsergebnisse wurden Entwicklungsziele für die Freiräume und die Stärkung ihrer Funktionen formuliert. Im Freiraum liegt ein großes Potenzial, um die Lebensqualität für die Menschen im Kreis zu verbessern. Gleichzeitig kann hier ein Beitrag zur Steigerung der Biodiversität geleistet werden. Innovationen in der Klimavorsorge und der Landwirtschaft finden ebenfalls Raum. Daran knüpfen Visionen an, die einen Einblick in die Zukunft des Kreises geben. Wie könnten sich die typischen Freiräume des Kreises entwickeln, die Siedlungsränder, die freien Landschaften und die durch den Braunkohleabbau geprägten Freiräume? In narrativen Grafiken dargestellt sind die Visionen auch für Planungslaien leicht verständlich.

Mit Pilotprojekten sollen die Visionen schon kurzfristig zur Realität werden und auf die gesamte Region ausstrahlen. Die Ideen für die Pilotprojekte wurden, aufbauend auf den Beteiligungsergebnissen, mit den Kommunen abgestimmt. Die Anwohner:innen des Kreises gaben in einer „Zukunftswerkstatt Freiräume“ eine Empfehlung ab, welche Pilotprojekte vertieft werden sollen. Die Konkretisierung erfolgt in einem weiteren Workshop.

Im Konzept werden neben den Pilotprojekten auch noch weitere Realisierungspfade zur Umsetzung der Visionen dargestellt. Eine Fertigstellung des Konzeptes ist für 2023 geplant.

Landschaft in Bewegung: der Tagebau Garzweiler
Ein typisches Landschaftsbild im Rhein-Kreis Neuss: Zuckerrüben und Kraftwerke
Anzeige zur Bewerbung der Online-Beteiligung auf Instagram
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Icons helfen, Freiraumfunktionen zu kommunizieren
Auftakt der Online-Beteiligung mit Maptionnaire
Im Context Mapping werden Rahmenbedingungen und Einflussfaktoren gesammelt.
Die Charakterisierungskarte zur Klimavorsage zeigt u.a. Kaltluftleitbahnen, urbane Hitzeinseln und Siedlungsbereiche mit Hochwasserrisiko
Die Erft im Fokus beim Lego Serious Play
Beim Workshop mit den Fokusraumkommunen zur Entwicklung von Visionen
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